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Stabilisierung
Vorrangiges Ziel der deutschen Stabilisierungsmaßnahmen in Afghanistan ist es, ein sicheres Umfeld zu schaffen, kurzfristig Lebensbedingungen zu verbessern und die Leistungsfähigkeit von Regierung und Zivilgesellschaft zu stärken. Dazu gehört z. B. die Unterstützung von Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, von Versöhnungsansätzen und Rechtsstaatlichkeit.
Die Bundesregierung fördert den Aufbau einer Polizei, die in der Lage ist, Sicherheit unter Berücksichtigung rechtsstaatlicher Prinzipien durchzusetzen: Langfristig kann Sicherheit in Afghanistan nur erfolgreich gewährleistet werden, wenn die afghanischen Sicherheitskräfte ihrer Verantwortung eigenständig und umfassend gerecht werden. Unter anderem unterstützt die Bundesregierung daher den von UNDP verwalteten Law and Order Trust Fund for Afghanistan (LOTFA), aus dem die Gehälter der afghanischen Polizei bezahlt werden, mit jährlich rund 60 Mio. EUR. Darüber hinaus finanziert die Bundesregierung Alphabetisierungskurse für Polizistinnen und Polizisten sowie Programme, durch die das Vertrauen zwischen afghanischer Polizei und Zivilbevölkerung gestärkt werden soll. Das deutsche bilaterale Polizeiprojekt hat von 2002 bis 2014 insgesamt mehr als 73.000 afghanische Polizistinnen und Polizisten aus- und fortgebildet.
Komplementär zur Stärkung staatlicher Strukturen wird die Stabilisierung Afghanistans über die Unterstützung der Zivilgesellschaft verfolgt. Dazu gehört die Förderung von Frauen-, Kinder- und Jugendrechten (z. B. in Kooperation mit Medica Mondiale oder Save the Children). Außerdem werden Ansätze unterstützt, die direkt zu einem afghanischen Friedens- und Versöhnungsprozess beitragen sollen.
Schließlich sind für die Stabilisierung Afghanistans auch solide Lebensgrundlagen entscheidend. Neben Projekten zum Aufbau von Basisinfrastruktur wie beispielsweise Verwaltungsgebäude und Krankenhäuser fördert die Bundesregierung die Rehabilitierung städtischer Infrastruktur in Kabul (Garten des Babur, Chihilsitoon Park). Das Grenzgebiet zu Pakistan und Tadschikistan wird ebenfalls gezielt durch Infrastrukturprojekte unterstützt, die nicht nur die Lebensqualität der Menschen in der Region verbessern, sondern auch einen Beitrag zur grenzüberschreitenden Kooperation und wirtschaftlichen Entwicklung leisten.
Afghanische Binnenvertriebene werden handwerklich angelernt und dabei unterstützt, eigene Häuser mit lokalen Ressourcen zu bauen. Lokale Behörden werden im konfliktsensiblen, fairen Umgang mit den Neuankömmlingen geschult, um Spannungen zwischen Flüchtlingsgemeinden und aufnehmenden Gemeinden zu vermeiden.
Nähere Informationen zu unserer Arbeit im Schwerpunkt Stabilisierung finden Sie unter den Projektbeschreibungen und den „Geschichten“.